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Fünf Gründe für die Legalisierung der Eizellspende in Deutschland

veröffentlicht am 13. Februar 2018

Fünf Gründe für die Legalisierung der Eizellspende in Deutschland

  • Ungleichbehandlung von Samenspende und Eizellspende
  • Kinderwunschpolitik muss erneuert werden

Berlin, 13.02.2018. Die Samenspende ist in Deutschland erlaubt, die Eizellspende hingegen nicht. Ein Widerspruch, der im deutschen Embryonenschutzgesetz von 1990 verankert ist, das jedoch längst vom medizinischen Fortschritt überholt wurde. Eine Eizellspende ist für viele unfruchtbare Frauen die letzte Chance, ein Kind zu bekommen – im Ausland, wo das Verfahren in vielen Ländern gang und gäbe ist. „Der Leidensdruck von Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch ist ohnehin groß, die aktuelle Gesetzeslage bewirkt eine zusätzliche psychische Belastung“, so Dr. Petra Thorn, Familientherapeutin für psycho-soziale Kinderwunschberatung. „Der Weg ins Ausland ist ja nie die erste Wahl. Viele Frauen führten erfolglose Behandlungen in Deutschland durch, bis sie sich dafür entscheiden. Zudem sind seriöse Angebote, bei denen das Wohl aller Beteiligten sichergestellt ist, schwer zu finden.“

Letzte Chance bei unerfülltem Kinderwunsch
Wenn Frauen sich für eine Eizellspende entscheiden, haben sie fast immer mehrere fehlgeschlagene künstliche Befruchtungen hinter sich. Viele haben im Laufe der Fruchtbarkeitsbehandlung ein Alter erreicht, in dem ihnen keine eigenen Eizellen mehr zur Verfügung stehen. Andere Frauen sind infolge einer Behandlung von Erkrankungen wie Krebs nicht mehr fruchtbar. Bei wieder anderen setzt die Menopause verfrüht ein, sodass eine Schwangerschaft schon in jungen Jahren auf natürlichem Wege nicht möglich ist. Seit dem letzten Gesetzesbeschluss hat sich viel getan – sowohl in medizinischer als auch ethischer und gesellschaftlicher Hinsicht.

Warum die Eizellspende legalisiert werden sollte

1. Fortpflanzungstourismus entgegenwirken. Wären Eizellspenden in Deutschland legal, könnten Betroffene medizinische Hilfe mit gesicherten Standards im Inland in Anspruch nehmen. Im Gegensatz zum Ausland würden die Eingriffe in Deutschland strengeren Kontrollen unterliegen.

2. Gleichberechtigung. Wenn die Spende männlicher Keimzellen (Samenzellen) erlaubt ist, sollte dasselbe für die Spende weiblicher Keimzellen (Eizellen) gelten. Reproduktionsmedizinische Hilfe sollte unfruchtbaren Frauen und Männern gleichermaßen zur Verfügung stehen

3. Recht auf Familiengründung. Das Verbot der Eizellspende stellt einen nicht legitimen Eingriff in das Recht auf Familiengründung und die Fortpflanzungsfreiheit dar. Paaren, die aus biologischen Gründen keine eigenen Kinder bekommen können, sollte das Recht auf Elternschaft gewährt sein – auch mittels Eizellspende.

4. Wohl der Eizellspenderin. Wäre die Eizellspende in Deutschland legal, könnte man durch gesetzliche Regelungen einer Kommerzialisierung der Eizellspende vorbeugen und die Freiwilligkeit der Spende wahren. So wären die Spenderinnen vor Ausbeutung geschützt.

5. Wohl des Kindes. Kinder haben ein Recht darauf, ihre genetische Herkunft zu erfahren. Wäre die Eizellspende zugelassen, könnten Eltern ihre Kinder über ihre wahre Herkunft aufklären, ohne Stigmatisierungen zu fürchten.

Informationsforum Kinderwunsch Tage
Die Publikumsmesse Kinderwunsch Tage findet am 17. und 18. Februar zum zweiten Mal in Berlin statt. „Solange die Eizellspende in Deutschland verboten ist, werden sich Paare mit Kinderwunsch im Ausland nach geeigneten Möglichkeiten umsehen. Wir möchten ihnen ein Forum bieten, in dem sie sich über seriöse Angebote informieren können“, so David McAllister, Initiator der Kinderwunsch Tage. „Darüber hinaus ist es an der Zeit, nach 28 Jahren Neuerungen am deutschen Embryonenschutzgesetz vorzunehmen, um auch in Deutschland Menschen mit Kinderwunsch adäquat weiterzuhelfen.“

Pressekontakt
markengold PR
Anja Wiebensohn / Christin Sährig
+49 (0)30 219 159 60
kinderwunschtage@markengold.de

 


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